Über die eigentlich schönste Zeit des Jahres: Interview mit unserer Hiscox Schaden-Expertin

Einblick in die Hiscox Schadenabteilung in der Weihnachtszeit

Weihnachten: Risiken

Weihnachten gehört zu den schönsten Zeiten des Jahres, aber es lauern auch viele Gefahren rund um die Feiertage. Um ein bisschen mehr über die Arbeit eines Spezialversicherers in der Weihnachtszeit zu erfahren und um einen Blick hinter die Kulissen unseres Schadenservices für Ihre Privatkunden zu werfen, haben wir uns mit unserer Expertin Marion Schilling, Head of Claims Art & Private Clients bei Hiscox in München unterhalten.

Marion, herrscht gerade Ruhe vor dem Sturm?

Das wollen wir nicht hoffen, aber wir müssen mit allem rechnen und vorbereitet sein. Wir hatten schon sehr turbulente Weihnachtszeiten in der Vergangenheit mit Kunden, die am Boden zerstört waren, weil Weihnachten in einer Katastrophe endete.

Welche Schäden werden Euch denn insbesondere in der Weihnachtszeit von unseren Privatkunden gemeldet?

In erster Linie sind Brände und Einbrüche die Schäden, die rund um Weihnachten bei uns eingehen. Brände kommen dabei leider sehr häufig vor. Hierzu hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft eine interessante Statistik veröffentlicht: Versicherer zählen weniger Brände rund um die Adventszeit. Grundsätzlich nimmt jedoch die Zahl der Brände rund um Weihnachten und Silvester im Vergleich zum restlichen Jahr um 40 bis 50 Prozent zu. Das sagt eigentlich alles. Brandquellen gibt es ja um diese Jahreszeit genug: Kerzen in Hülle und Fülle, der Weihnachtsbaum, der Kamin, Wunderkerzen oder Silvesterböller und Raketen. Da ist jede Menge Potential.

zusaetzliche braende in der adventszeit

Welche Tipps hast Du für unsere Kunden, damit die Brandgefahr auf ein Minimum reduziert wird?

Wenn man auf echte Kerzen am Weihnachtsbaum nicht verzichten möchte, sollte der Baum auf jeden Fall erst kurz vor dem Fest gekauft werden, damit er nicht trocken und dadurch leicht brennbar ist. Auch regelmäßiges Gießen verhindert sein rasches Austrocknen. Außerdem sollte er nicht in der Nähe von brennbaren Stoffen, wie zum Beispiel den Vorhängen aufgestellt werden. Zusätzlich kann noch ein Handfeuerlöscher und ein Eimer mit Wasser hinter dem Baum versteckt werden. Man hört es oft, unterschätzt aber dennoch leider zu häufig, wie rasant sich ein Feuer im Zimmer und dann im Haus ausbreiten kann.

Außerdem sollte man möglichst auf leicht entflammbares Material am Weihnachtsbaum, wie beispielsweise Strohsterne, verzichten. Diese können wie Brandbeschleuniger wirken. Generell sollte man natürlich brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen – egal ob am Weihnachtsbaum oder auf dem Adventskranz. Insbesondere, wenn Kinder oder Tiere im Haushalt sind. Ein wedelnder Schwanz hat schon so manche Schrecksekunden ausgelöst. Und selbstverständlich müssen Rauchmelder installiert sein.

Was waren die kuriosesten Schäden rund um Weihnachten, die Du bisher bei Hiscox miterlebt hast?

Da fallen mir sofort zwei sehr spezielle und sehr unterschiedlich Schadenfälle ein:

Der erste Schadenfall ereignete sich direkt an Heiligabend. Die Familie steckte mitten in den Vorbereitungen für das Abendessen. Unter anderem stand ein Schnellkochtopf auf dem Herd. Als die Ehefrau etwas aus dem Kühlschrank holte, sprang der Deckel aus nicht erklärbaren Gründen aus der Sicherung und schoss regelrecht an die Decke. Dabei ging die teure Küchenlampe zu Bruch, die Decke an sich wurde beschädigt wie auch der Dielenfußboden, als der Deckel mit voller Wucht zu Boden fiel. Zu allem Übel war die Soße des Fleischgerichts noch überall in der Küche verteilt – wirklich bis in jede letzte Ritze. Gott sei Dank stand die Ehefrau weit genug weg und kam so zum Glück nicht auch selbst noch zu Schaden. Denn Flüssigkeiten in einem Schnellkochtopf können bis zu 120 Grad erreichen. Nicht auszudenken, was passiert, wenn man derart heiße Soße auf die Haut bekommt. Der Gesamtschaden belief sich auf über 7.000 €. Erstaunlich, was so ein Topf anrichten kann.

Der zweite Schaden ereignete sich beim Skifahren. Eigentlich wollte unsere Kundin ein paar erholsame Tage nach Weihnachten in den französischen Alpen verbringen. Doch damit war es vorbei, als sie sich im Sessellift auf rund 2.000 Metern Höhe ihren Handschuh auszog und dabei versehentlich ihren Verlobungsring mit vom Finger streifte. Der Ring fiel in den Tiefschnee. Sie hat den Verlust auch sofort bei uns gemeldet. Da das Schmuckstück sehr teuer war – im fünfstelligen Bereich – haben wir damals ein Assistance-Team mit einer Pistenraupe zu der Stelle geschickt, an dem der Ring in die Tiefe fiel. Sie haben stundenlang gesucht – leider ohne Erfolg. Aber wir hatten die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Nachdem der Schnee im Frühjahr geschmolzen war, ist das Assistance-Team nochmal losgefahren und hat versucht, den Ring mit Detektoren zu finden. Doch er blieb verschwunden. Also haben wir unserer Kundin nur den Wert des Ringes ersetzen können. Aber darüber war sie schlussendlich natürlich auch sehr glücklich.

Wie arbeitet das Hiscox-Schadenteam über die Festtage? Wie seid ihr für unsere Kunden und Makler im Schadenfall erreichbar?

Das Hiscox Schaden-Team arbeitet auch über die Feiertage zu den üblichen Zeiten von montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Am besten melden uns unsere Kunden und Partner einen Schaden online. Das geht schnell, unkompliziert und es geht keine Information verloren. Wichtig ist, dass uns ein Schaden so schnell wie möglich samt möglichst detaillierter Schadenschilderung und Fotos gemeldet wird. Wir haben ein so umfangreiches Netzwerk, dass wir im Schadenfall auch wirklich helfen können – und nicht nur später das Geld auszahlen. Wir möchten, dass unsere Versicherungsnehmer wissen und spüren, bei uns in guten Händen zu sein.

Vielen Dank liebe Marion für den Blick hinter die Kulissen der Schadenabteilung während der Weihnachtszeit. In diesem Sinne möchten wir von Hiscox all unseren Kunden und Maklern ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr wünschen!